Vordenker
ISO-Standards ebnen den Weg hin zu höherer Interoperabilität auf Baustellen
Die Bauindustrie bewältigt Ihre Aufgaben aktuell mit autark arbeitenden Systemen. Da jeder Technologieanbieter proprietäre Systeme einsetzt, bleiben Daten isoliert und Prozesse fragmentiert. Diese fehlende Möglichkeit zur plattformübergreifenden Datenintegration hat die umfassende Einführung der Maschinensteuerung bisher behindert.
ENTSCHEIDENDER MEILENSTEIN FÜR DIE BRANCHE AUF DEM WEG ZUR AUTONOMIE
Nun erleichtert ein neues Rahmenwerk der Internationalen Organisation für Normung (ISO) die Integration und Automatisierung in Form von Standardisierung von Maschineneigenschaften und Datenaustausch für Erd- und Straßenbau. Markenspezifische Sprache wird die Maschinensteuerung nicht länger einschränken: Über ein einheitliches Datenformat werden sich gemischte Flotten Daten nahtlos austauschen können. Dank dieser Standards wird die Branche von höherer Effizienz, Genauigkeit und Rentabilität profitieren und das volle Potenzial der Maschinensteuerung ausschöpfen können.
Dieses Normenwerk stammt aus dem Jahr 2010, und das derzeitige Update, dessen Umsetzung für Ende 2024 erwartet wird, stellt die vierte Aktualisierung dar. In enger Zusammenarbeit innerhalb der Branche war Hexagon in den letzten sechs Jahren stark in dessen Entwicklung eingebunden. Die Bauindustrie steht unter zunehmendem Druck, sich der Digitalisierung zu stellen, und Technologieanbieter spielen eine entscheidende Rolle, diese Transformation hin zu erhöhter Konnektivität sowie zum Einsatz von Maschinensteuerungslösungen voranzutreiben.
UNMITTELBARE AUSWIRKUNGEN
Interoperabilität ebnet den Weg für Automatisierung. Die Einführung von Maschinensteuerungslösungen nimmt in der Bauindustrie bereits zu, und jeder Schritt in Richtung Autonomie wird der Branche weitere Vorteile bringen. Für Projektmanager, OEMs und Auftragnehmer werden diese positiven Aspekte in Form höherer Zeiteffizienz, Rentabilität, Nachhaltigkeit und Genauigkeit deutlich spürbar sein.
Für Projektmanager bedeutet eine zentrale Datenverfügbarkeit in Echtzeit zu Ausrüstung und Baufortschritt eine bessere Möglichkeit der Projektüberwachung und -planung. OEMs können sich mit mehr zusätzlichen Lösungen integrieren und so den Kunden höhere Flexibilität bieten. Auch für Auftragnehmer eröffnen sich Vorteile – ein optimierter Datenaustausch spart Zeit und vermeidet Fehler, während integrierte Arbeitsabläufe erhebliche Effizienzgewinne mit sich bringen.
EFFIZIENTE ZUSAMMENARBEIT
Die potenziellen Vorteile der neuen Standards für Kunden sind enorm. Viele Bauunternehmen arbeiten mit gemischten Flotten verschiedener Technologieanbieter.
"Interoperabilität ebnet den Weg für Automatisierung."
Falls jede technologische Lösung proprietäre Datenformate einsetzt, bleiben Maschinensteuerungslösungen fragmentiert und somit isoliert. Standards zu offenem Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Maschinen dagegen vereinfachen Arbeitsabläufe und deren Einbindung in den Gesamtprozess. Dank nahtloser Kommunikation innerhalb der gesamten Ausrüstung können Teams genau in den Maschinenpark und genau die Softwarelösung investieren, die am besten zu ihnen und dem Projekt passt. Auch Arbeiter auf der Baustelle werden entlastet, da sie sich voll auf ihre Hauptaufgabe konzentrieren können, anstatt sich mit der Datenaufbereitung zu beschäftigen.
Diese neuen Maschinenstandards für Erd- und Straßenbau sind nur ein Teil des Puzzles. ISO-Arbeitsgruppen für Sicherheit, Kommunikation und Sensoren werden zusätzliche Standards einführen, die ebenfalls zur Autonomie im Bauwesen beitragen. Der offene Austausch von Erfahrungen und Fachwissen zwischen Branchenakteuren bei der Entwicklung solcher Standards ist entscheidend. Gemeinsam können wir die Branche so positionieren, dass sie sich in der Ära vernetzter Maschinensteuerung und letztendlich der Autonomie gewinnbringend entfalten kann.
“Gemeinsam können wir die Branche so positionieren, dass sie sich in der Ära vernetzter Maschinensteuerung und letztendlich der Autonomie gewinnbringend entfalten kann.“
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