Case Study
Präziser Kiesabtrag und Unterstützung der Kreislaufwirtschaft dank Maschinensteuerung
Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ein Schlagwort. Sie bietet Lösungen, um die Bauindustrie nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Was bedeutet dies für die Gewinnung und Verarbeitung von Kies? Und welche Rolle spielen dabei moderne Automatisierungstechnologien wie die Maschinensteuerung?
KIBAG – ROHSTOFFE FÜR DIE BAUINDUSTRIE
Kaum sichtbar und doch ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens: Kies und Sand gehören zu den am häufigsten genutzten Rohstoffen weltweit. Schätzungen zufolge kommen mehr als 90 % der abgebauten Gesamtmenge im Bausektor zum Einsatz. Als Grundlage wichtiger Baustoffe wie Beton und Asphalt sind beide Rohstoffe im Tiefbau unverzichtbar. Auch in Form von Splitt und Schotter werden sie im Straßen- und Wegebau sowie im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt.
Kibag – eines der führenden Schweizer Unternehmen im Bereich Baustoffe, Bauleistungen und Entsorgung – betreibt an zahlreichen Standorten in der Schweiz moderne Kiesgruben und -werke für die regionalen Märkte. Die Gesteinsvorkommen werden vor Ort abgebaut, verarbeitet und mit kurzen Transportwegen geliefert.
PRÄZISER KIESABBAU DANK 3D-MASCHINENSTEUERUNG
Kibag setzt auf modernste Technologien, um Arbeitssicherheit, Umweltmanagement und Qualität sicherzustellen. Was das in der Praxis bedeutet, veranschaulichen die Arbeitsprozesse am Standort Schafisheim.
Das Kieswerk im Schweizer Kanton Aargau setzt zur präzisen Kiesförderung auf die 3D-Maschinensteuerung von Leica Geosystems, einem Unternehmen von Hexagon.
Bisher kamen hierfür Bagger mit GPS-Ausstattung zum Einsatz. Diese mussten jedoch intern beauftragt und verrechnet werden. Um die Kosten am Standort zu senken und die Arbeit nachhaltiger zu gestalten, hat das Unternehmen in einen neuen Radlader und ein Maschinensteuerungssystem investiert."
Alle Maschinen bei Kibag sind mit der Maschinensteuerung von Leica Geosystems ausgestattet“, sagt Lukas Bürgi, Betriebsleiter am Standort Schafisheim. "Wir haben durchwegs gute Erfahrungen gemacht. Die Baggerführer, die bei uns im Einsatz sind, haben auch nichts zu beanstanden. Das System funktioniert immer."
Bei der Arbeit im Kieswerk kommt es vor allem auf Zuverlässigkeit und Genauigkeit an. Die Hauptaufgabe des Radladers besteht darin, das Material sicher zu verladen. Dabei kann die Aushubtiefe weit über 50 Meter erreichen. Deshalb spielt der Böschungswinkel eine entscheidende Rolle.
Der Kies wird entsprechend eines vorgegebenen Modells abgetragen und die Maschinensteuerung unterstützt den Maschinenbediener bei der sicheren Ausführung. Auf diese Weise kann so viel Material wie möglich abgetragen werden, ohne die Stabilität zu gefährden. Die Stabilität ist ein wichtiger Faktor, da im Zuge des Abbauprozesses Rampen entstehen, die dem Gewicht und der Vibration der Lastwagen, aber auch den Witterungsbedingen standhalten müssen, um einen sicheren Abtransport zu gewährleisten.
ARBEITSSICHERHEIT IM KIESWERK
Je weniger Personal sich in der Kiesgrube befindet, desto schneller, sicherer und profitabler kann das Material abgebaut und transportiert werden. Die Lösung von Leica Geosystems unterstützt den Maschinenführer bei der selbständigen Ausführung mithilfe von 3D-Referenzmodellen und der neuesten GNSS-Technologie. Anhand der Entwurfsdaten und Informationen in Echtzeit zur genauen Position der Radladerschaufel können die Arbeiten schnell und präzise entsprechend des Referenzentwurfs durchgeführt werden.
Über die cloudbasierte Lösung Leica ConX lassen sich Informationen aus der Führerkabine in Echtzeit einfach mit den Projektbeteiligten im Büro teilen. Dies ermöglicht eine schnelle Remote-Fehlerbehebung, eine saubere Dokumentation des Fortschritts sowie die einfache Aktualisierung der Referenzmodelle. Die Anzeige von Ab- und Auftrag auf dem Display in der Fahrerkabine stellt einen reibungslosen und effizienten Betriebsablauf sicher. Das bestätigt auch Markus Rüeger, der Maschinenführer des neuen Radladers in Schafisheim und fügt hinzu: "Alle Informationen sind auf dem Display klar ersichtlich. Das System ist selbsterklärend."
KREISLAUFWIRTSCHAFT UND DEREN BEDEUTUNG FÜR DIE BAUTECHNOLOGIEN
Die Kreislaufwirtschaft spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Durch die Implementierung entsprechender Praktiken der Kreislaufwirtschaft lassen sich Kieswerke umweltfreundlicher und ressourceneffizienter betreiben. Mit kurzen Wegen, regionaler Wertschöpfung und renaturierten Abbauflächen leistet Kibag einen wertvollen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft: Nach Beendigung des Abbaus werden die Kiesgruben in naturnahe Umgebungen umgewandelt. Mithilfe der 3D-Maschinensteuerung werden die Flächen mit sauberem Aushubmaterial für die landwirtschaftliche Nutzung rekultiviert.
Mit Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Materialien trägt Leica Geosystems zur Nachhaltigkeit in allen Bauphasen bei. Die 3D-Maschinensteuerungslösung Leica MC1 ist für alle Tiefbaumaschinen verfügbar. Diese ist darauf ausgelegt, die Umweltbelastung zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu maximieren. Darüber hinaus tragen die modernen Positionierungs- und Vermessungstechnologien zu langlebiger und hochwertiger Infrastruktur bei. Im Anschluss unterstützen sie deren sortenreinen Rückbauprozess und garantieren ein sauberes Materialrecycling. Das ursprünglich aus der Kiesgrube abgebaute Material kann so wiederverwendet werden. Dies verringert die notwendige Fördermenge und schont natürliche Umweltressourcen.
Für Lukas Bürgi liegen die Vorteile der Technologie klar auf der Hand, und er zieht folgendes Fazit: „Die Investition hat sich gelohnt, auch der Support ist immer gewährleistet.“ Ich kann Leica Geosystems auf jeden Fall empfehlen.